Googles KI-basierte Transformation der Informationsbeschaffung
Auf der hauseigenen Konferenz I/O 2023 hat Google eine Vielzahl an KI-basierten Produkten präsentiert. Darunter befinden sich KI-Assistenten für verschiedene Anwendungen wie Gmail, Docs und Photos. Besonders bemerkenswert ist jedoch, dass das vertraute Gesicht der Google-Suche bald eine grundlegende Veränderung erfahren könnte. Google, mit einem Marktanteil von rund 86 %, fungiert als Synonym für die Internetsuche und ist somit der Torwächter der im Internet veröffentlichten Informationen. Ob Inhalte gefunden oder nicht gefunden werden, hängt in hohem Maße davon ab, ob Google diese Inhalte angemessen präsentiert. Daher könnten anstehende Änderungen dieses Informationsflusses für die Öffentlichkeit von erheblicher Bedeutung sein.
Google plant, in der Suche verstärkt auf generative KI zu setzen. Dabei handelt es sich um KI-Systeme, die in der Lage sind, neue Daten auf Basis des von ihnen gelernten Kontexts zu erstellen – so arbeiten beispielsweise auch ChatGPT und der Bing Chatbot. Generative KI wurde entwickelt, um Muster, Strukturen und Eigenschaften in den ihr zur Verfügung gestellten Daten zu erkennen und auf Grundlage dieses Verständnisses neue, einzigartige Daten zu generieren. Vereinfacht ausgedrückt rückt mit diesem Ansatz das Suchen und Bereitstellen von Informationen in den Hintergrund, während die Schöpfung von Informationen in den Vordergrund tritt. Google würde damit nicht mehr ausschließlich über die Auffindung von Inhalten wachen, sondern zeitgleich selbst zum Inhaltsproduzenten. Wie diese beiden Bestrebungen harmonieren, wird in den kommenden Monaten wohl zum zentralen Thema und wird Einblicke bieten, wie sich unsere Herangehensweise an die Informationsbeschaffung und der Umgang mit Informationen wandelt.